…stellt Herbert Schager in der KAPU aus. 52 Köpfe sind das Resultat einer Arbeit für die „Elektronische Galerie“ des „Kunstlabors“. 52 computergenerierte Köpfe – jede Woche ein Neuer, ein ganzes Jahr lang. Als Vorlage für die Köpfe diente ihm ein Drahtgittermodell. In einem Ray-Tracing Programm erhält dieses Modell eine farbliche Oberfläche, das Licht wird gesetzt, eventuell die Form verändert. Diese Berechnung wird anschließend mittels Bildbearbeitungsprogramm modifiziert. So gelingt es, dem toten, technoiden Objekt Leben einzuhauchen.
Seit Jahren arbeitet Herbert Schager mit dem Computer „Ich näherte mich dem Computer wie ein Kind, das ja auch nicht an der Geschichte des Computers interessiert ist, sondern ihn einfach benutzt. Natürlich war ich fasziniert von den Möglichkeiten, die mir der Computer bot.“ Zusätzlich half ihm der Computer die Platznot im Hause Schager, die mit den beiden Kindern entstanden ist, zu überwinden. „Für die Malerei habe ich einfach keinen Platz mehr, erst hab ich`s noch am Boden probiert und schließlich ganz aufgegeben.“ Neben der „traditionellen“ und der Malerei mit dem Computer beschäftigt bzw. beschäftigte sich Herbert Schager auch mit Fotographie, Serigraphie, Experimentalfilmen und Videos.
Nicht nur zum Produzieren, auch als Präsentationsform schätzt der notorische Zappaloge Schager den Computer.
Umso bedauerlicher, daß sich ein „normales“ Kunstpublikum noch schwer tut, neue Medien zu akzeptieren. Bei seinen Ausstellungen mußte Schager feststellen, daß doch lieber Bilder gekauft werden, die man sich an die Wand hängen kann, als z.B. Disketten. Vielleicht präsentiert Schager seine Arbeiten auch deswegen gern an Orten, die dem landläufigen Kunstbetrieb eher distanziert gegenüber stehen, wie etwa Stadtwerkstatt, Kanal oder KAPU, da deren Strukturen für neue Produktions- und Präsentationsformen offener sind.