HELDEN

Helden, Galerie Ruprecht, Obermühl

Elfriede Ruprecht-Porod
Wolf Ruprecht
Helga Schager
Herbert Schager
Astrid Esslinger
Veronika Merl

Eine Arbeit Herbert Schagers veranlasste die Galerie Ruprecht sechs Künstler zu einer Ausstellung zum Thema Helden einzuladen. Was ist vom antiken Helden-Begriff nach jahrtausendelanger Verformung heute spürbar, sind die „Helden“ unserer Zeit reduziert auf Werbeträger für Ideologien, Religionen, Industrie und Wirtschaft?

Die Fotoserie „Helden“ von Herbert Schager zeigt Momentaufnahmen des Einzelnen in der Masse, sie handelt von der Geschichte der Massen auf dem Heldenplatz. Für die Ausstellung in Obermühl konterkariert er sie in einer Installation mit Spielfiguren und Comichelden. Ein Versuch, Ordnung in eine chaotische Welt zu bringen, was an sich schon heldenhaft ist.

Helga Schager bezieht sich in ihrem Ausstellungsbeitrag auf den 2. Weltkrieg und auf jene Personen, die den damals Verfolgten Unterschlupf gewährten und Leben retteten. Der Begriff „Helden“ wird durch das Wort „Zivilcourage“ ausgetauscht. In ihren Wort- und Satzcollagen geht es um das Aufzeigen von Hoffnung.

In den Bildern Wolf Ruprechts finden sich Symbole zweifelhaften Heldentums, kommentiert durch Farbe und Zeichnung. Er macht seine „Helden“ an ihren Attributen fest. Auf Rohkarton gemalt, entspricht das Material dem trivialen Charakter der Heldendarstellungen unserer Zeit .

Das Keramikobjekt Heldenmutter von Elfriede Ruprecht-Porod thematisiert den Beginn des sogenannten Heldenlebens. Zwei weitere Arbeiten beziehen sich auf die Tatsache wie präzise das Schicksal manchmal wirkt, um aus einem Durchschnittsmenschen einen Helden werden zu lassen.

Um sich im Alltag bewusst gegen gesellschaftliche Normen zu stellen bedarf es einer gewissen Heldenhaftigkeit. Diese Konventionen, Tabus und Widersprüchlichkeiten sind in Veronika Merls Zeichnungen ironisierend festgehalten. Ihr malerischer Beitrag nimmt sich eher unbeachteter (Architektur-) Elemente an, die dastehen wie vergessene Heldendenkmäler.

Die Figuren in Astrid Esslingers Malerei sind Heldinnen im formalen Sinn. Analog zu Roman- oder Filmhelden, sind sie die Täger der Bildgeschichte. Ausgestattet mit Attributen wie Kamera oder Mikrofon, werden sie allerdings nicht, wie die modernen Helden medialer Shows, vorgeführt, sondern benutzen diese für eine initiative Lebensäusserung.