VICE VERSA ART LINZ VILNIUS 2009 __

VICE VERSA ART LINZ VILNIUS 2009 __, Galerija ARKA, Vilnius (Beteiligung)

2009 M. KOVO 26 – BALANDŽIO 25 D.
PARODOS ATIDARYMAS KOVO 26 D. 18 VAL.
Galerijoje ARKA, Aušros vartų g. 7, 01129 Vilnius,
tel. 212 13 19, Galerija dirba: II – V nuo 12 iki 19 val., VI nuo 12 iki 16 val.

LINZ UND VILNIUS ALS EUROPÄISCHE KULTURHAUPTSTÄDTE 2009 STELLEN ERSTMALS AUCH EINE PAARUNG „NEUES“ UND „ALTES“ EU-MITGLIEDSLAND DAR. DIESER BESONDERE REIZ WAR FÜR UNS ALS FREUNDESKREIS ART LINZ 2009 DER ANLASS, AUSGESUCHTE KULTURSCHAFFENDE BEIDER STÄDTE IN DEN MITTELPUNKT EINES GRENZÜBERSCHREITENDEN PROJEKTES ZU STELLEN.
DER „FREUNDESKREIS ART LINZ 2009“ STREBT ALS PRIVATINITIATIVE DABEI EINE SELBSTLOSE FÖRDERUNG VON KUNST UND KULTUR AN UND VERFOLGT DAMIT IN ERSTER LINIE KEINE EIGENWIRTSCHAFTLICHEN ZWECKE.

IN MEHRJÄHRIGER VORARBEIT WURDE MIT DEM NACHFOLGEND VORGESTELLTEN PROJEKT VICE VERSA ART LINZ–VILNIUS 2009 EIN INHALTLICH ATTRAKTIVES UND QUALITATIV HOCHWERTIGES PROGRAMM ENTWICKELT, WELCHES VON ENDE MÄRZ BIS ANFANG JUNI WECHSELSEITIG IN VILNIUS UND IN LINZ ÜBER DIE BÜHNE GEHT.
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PIRMĄ KARTĄ ISTORIJOJE EUROPOS KULTŪROS SOSTINIŲ VARDAI BUVO SUTEIKTI „NAUJOSIOS“ IR „SENOSIOS“ EUROPOS SĄJUNGOS NARIŲ MIESTAMS. ŠIS YPATINGAS ĮVYKIS FREUNDESKREIS ART LINZ 2009 DRAUGIJAI SUTEIKĖ STIPRŲ IMPULSĄ INICIJUOTI TARPTAUTINIUS MENO PARODŲ MAINUS. „FREUNDESKREIS ART LINZ 2009“ – PRIVATI INICIATYVA SIEKIANTI NESAVANAUDIŠ KOS PARAMOS MENUI IR KULTŪRAI.

PROJEKTAS „VICE VERSAART LINZ-VILNIUS 2009“, NUO KOVO PABAIGOS IKI BIRŽELIO PRADŽ IOS PRISTATATO LINCO MENININKŲ DARBUS VILNIUJE IR LIETUVOS MENO KŪ RĖJŲ DARBUS LINCE.

ÜBER DIE KÜNSTLER__
… UND UMGEKEHRT.

Für das Vice Versa Projekt in der Galerie ARKA in Vilnius wurden KünstlerInnen ausgewählt, die in ihrer Vielfalt die bildnerischen Kräfte in Linz und Umgebung dokumentieren.
Ein gebührender Platz wird mit einer Sonderausstellung dem Doyen der oberösterreichischen Malerei, dem 2001 verstorbenen Fritz Fröhlich, eingeräumt. Wie kein anderer Künstler bestimmte er beinahe ein Jahrhundert das Geschehen weit über die Grenzen von Linz hinaus. Seine Gemälde sind Bühne für pointierte Bildfindungen aus seinen Alltagserfahrungen, die aber auch große philosophische Zusammenhänge ergründen können.

Marina Koraiman arbeitet auch als Choreografin und Tänzerin, die in ihren Farbkreidezeichnungen die körperliche Bewegung unmittelbar umsetzt. Die Gestik des Tanzes ist genauso Vorbild wie Naturerscheinungen: Verästelungen von Bäumen oder mikrobiologische Organismen, die immer eine tiefere Ebene hinter dem Sichtbaren ausloten. In geradezu fotorealistischer Manier, aber durch eine entfremdende Farbigkeit überhöhend, arbeitet Ingrid Niedermayr. Ausgehend von Architekturfragmenten hinterfragt die Künstlerin die Urbanität unserer Metropolen und der damit verbundenen Verortung unserer Gesellschaft, die ihre Funktionen und Bestimmungen immer schneller an eine neue inhumane virtuelle Öffentlichkeit zu verlieren scheinen. Eine starke selbstreflexive Auseinandersetzung mit physischen und psychischen Befindlichkeiten entwickelt Astrid Esslinger in ihren Bildern. Die spontane und an die „Neuen Wilden“ erinnernde Malweise kommt ihr dabei entgegen. Es entstehen kraftvolle Bildzeugnisse des Menschen im Dialog mit seiner Alltagsumgebung. Die Malerei von Karl Pichler lässt den Grafiker spüren: ein sicheres, auf Reduktion und auf Konzentration des Wesentlichen aufgebautes Bildgefüge, das in verschiedensten Genres ausgeführt wird. Konkrete, geometrisch konstruierte Räume, die eine stilllebenartige Ruhe ausstrahlen, bestechen genauso wie ausdrucksstarke, in ihrer Farbigkeit übersteigerte Porträts. Die Motivwelt von Robert Oltay befasst sich mit Landschaftsmalerei im weitesten Sinne. Sein Weg von der Malerei zum konzeptionellen, materialbetonten Tafelbild ist konsequent. Die Betonung der Objekthaftigkeit, die Oltay durch Schichtungen von Leinwandbahnen erzielt, erweitert den Landschaftsbegriff in der Malerei. Wolfgang Hanghofer wurde bekannt durch seine auf Leinenpostsäcken gemalten Städtezyklen, die ein bedeutender Beitrag zur österreichischen Aktionskunst sind. Seine linienbetonten, kraftvollen Zeichnungen von Körpern mit Kohle und Farbkreide auf Bauernleinen reflektieren das Menschsein mit allen Schwächen und Stärken. Paul Florian Aigner und Matthias Claudius Aigner sind bildende Künstler im klassischen Sinne. Ihre technisch perfekt ausgeführten Porträtköpfe und Figuren – ob in Marmor, Bronze oder Betonguss – sind in einer leicht übersteigerten Formensprache ausgeführte Skulpturen, die – über das bloße Abbild hinaus – treffende Charaktere offen legen. Die in Belgrad geborene und seit 2005 in Linz lebende Zorica Aigner malt mit Acrylfarben auf Holz. Mit Witz und hintergründiger Pointe erfindet und ergründet sie ihre eigene Bildwelt: eine Einladung zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken.

Die Familie Schager ist mit Arbeiten vertreten, die projekt- und themenbezogen sind. Bei Helga Schager ergeben verschiedenste Techniken in Verbindung mit Materialcollagen, Stencils, Textilien, Lacken und Spray experimentelle Reliefs, die als Spiel unserer Wahrnehmung generell unsere Lebensmuster hinterfragen. Das Spezialgebiet von Herbert Schager sind am Computer generierte Bilder. In vielen Arbeitsschritten werden Fotovorlagen übereinander geschichtet und digital verfremdet. Oona Valarie Schager und Ufuk Serbest bilden das Kollektiv „Peligro“. Sie verarbeiten Formen der subkulturellen Street-Art, wie Stencil, Graffiti oder Comics. Einen subversiven Ansatz verfolgt Felix Schager in seinen Arbeiten. Traditionelle Bildsujets werden umgedeutet, irritieren und untergraben unsere Sehgewohnheiten.

Seit 1989 lebt die aus China stammende Ling Nimmervoll in Linz. In ihren Plastiken verarbeitet sie Keramik, Nirosta und Aluminium. Die aus einem geometrischen Vokabular konstruierten Objekte wirken hoch ästhetisch und lassen in Form und Farbe den asiatischen Ursprung der Künstlerin erkennen. Alois Nimmervoll hat die abstrakte, mit expressiver Farbigkeit angelegte Acrylmalerei stets weiter entwickelt. Er selbst bezeichnet sein Wirken als „Flukturismus“. Seine neuesten Arbeiten sind organisch durchkomponierte Gemälde, die den Betrachter in einen mikrobiologischen
Kosmos eintauchen lassen.

Andreas Strohhammer, Kurator